Zwischenmieter und andere Probleme
Seit Oktober 2006 gehöre auch ich zu den WG-lern und habe seither so einige positive und leider auch negative Erfahrungen gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte:
Bei meiner Wohnungssuche im Internet fiel mir auf, dass sich selbiges wohl nicht so einfach bewerkstelligen ließe. Dennoch wurde ich vom Gegenteil überzeugt, auch wenn´s Anfangs nicht gleich danach aussah.
Ich hatte nur drei Besichtigungstermine in Bonn, wobei davon nur eine einzige WG in meine engere Auswahl kam: eine schöne Altbauwohnung mit tollen hohen Decken und neben gemeinsamer/m Küche, Esszimmer, Bad und Flur ein geräumiges Zimmer für mich. Eigentlich wenig, aber ich hatte Glück und wurde von meinen sympathischen zukünftigen Mitbewohnern auserwählt! Ich hatte nicht im Traum daran gedacht, dass es so einfach werden würde, nachdem ich das Jahr zuvor schon anderorts gescheitert war.
Bild oben links: alles, was eine studentenbude so braucht: kühlschrank, gefrierfach (nicht nur
für tiefkühlpizza ;)), spühlmaschine und mikrowelle!;
bild oben rechts: mareikes idee: bunte bilderrahmen für den flur, die jeder nach belieben bereichern konnte.
Bild unten:im esszimmer haben wir als übergang poster aufgehängt, bis ich mal dazu komme ein schönes bild zu malen…
Ok, jetzt wohne ich also mit Mareike und Till zusammen und obwohl die beiden ein Paar sind, fühle ich mich nicht wie das fünfte Rad am Wagen. Vielleicht klappt es ja auch gerade deshalb so gut mit unsrer WG – wer weiss!?
Wir haben einen Putzplan, an den sich wirklich jeder hält (ok, wenn man mal nicht dazu kommt, kein Problem, dann holt man´s eben nach!), wir überlegen gemeinsam wie wir unsere WG mit Bildern und Farben noch wohnlicher machen können, essen manchmal zusammen, tauschen Rezepte aus und neuerdings gehe ich gemeinsam mit Mareike zum Sport. Ich fühle mich einfach wohl in meinem neuen Zuhause.
Allerdings scheint diese Idylle leider viel zu früh zu zerfallen. Mareike und Till wollen nämlich für das kommende Wintersemester ins Ausland. Was sie dann hier mit ihren Zimmern machen wollen, das ist noch nicht so ganz klar, aber eigentlich gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, oder? Entweder sie suchen jemanden zur Zwischenmiete oder nach dem Auslandssemester eine neue Wohnung und mir zwei neue Mitbewohner. Letzteres fände ich ehrlich gesagt ziemlich schade! Naja, das Thema Zwischenmiete ist aber bei uns leider auch so eine vorbelastete Sache…
Im Dezember war Mareike für zwei Monate in Berlin um ein Praktikum zu machen. In der Zeit wohnte bei uns eine Amerikanerin, indonesischer Abstammung, die uns allen nur Chaos und Ärger brachte. Anfangs war sie ganz nett und sagte zu allem „Ja und Amen“. „Putzplan? Kein Problem!“
Wir haben ihr geglaubt, denn immerhin war sie schon 30 Jahre alt. Doch auch von so was sollte man sich nicht trügen lassen!
Von wegen Putzen! Kein einziges Mal hat sie in den zwei Monaten geputzt – ziemlich ärgerlich, für denjenigen, der nach ihr mit Bad, Küche oder Flur drankam. Wir haben´s ihr immer wieder zu Herzen gelegt, aber nichts geschah. Es lag hier jedoch keineswegs an der sprachlichen Barriere. Sie verstand zwar sehr gut Deutsch, war sich aber zu fein und redete nur Englisch mit uns. Auch das kein Problem. „Please clean the kitchen“ sollte ja verständlich genug sein!
Aber nicht nur das machte uns zu schaffen, unsere Amerikanerin benutzte zudem einfach unsere Sachen ohne zu fragen und verhielt sich in mancherlei Hinsicht etwas merkwürdig.
Ich hatte mir schon den Tag ihrer Abreise im Kalender rot angestrichen!
Als Mareike früher als geplant nach Hause kam, traf sie fast der Blitz! Ihr Zimmer glich einer Müllhalde und war nicht wieder zu erkennen. Ohne zu übertreiben, es sah wirklich verheerend aus (und ich bin selbst nicht grade die größte Ordnungshalterin, aber in meinem eigenen Zimmer stört das ja auch keinen ;))! Auf dem Boden – von dem man nicht mehr erkennen konnte, dass es selbigen überhaupt gab – lag alles kreuz und quer: Klamotten, Chips, Bücher, eine Brille, Blätter, Teller, Schuhe, usw. Auf den Regalen klebten schon die alten Kaffeetassen an, Mareikes Bücher standen alle durcheinander und sogar verkehrt herum! Im Kleiderschrank türmten sich ihre vor dem Praktikum frisch gewaschenen Shirts und Hosen. Dass sie einst zusammengelegt waren, konnte man nicht mehr erkennen.
Empört über die Rücksichtslosigkeit gegenüber fremden Dingen, hatten wir die Schnauze gestrichen voll, was dazu führte, dass wir sie einen Tag vor ihrer eigentlichen Abreise rausgeschmissen haben. Ihre Reaktion: Sie beharrte auf ihre Rechte als Amerikanerin! Die brachten ihr aber in dem Falle auch nichts 😉 Eine Freundin von ihr kam dann her um ihr dabei zu helfen ihren Krempel einzupacken und zu saugen. Freundlicherweise haben sie uns jede Menge verschimmeltes Zeug als Andenken in der Küche hinterlassen…
Ohje, ohje, an Mareikes Stelle wäre ich nun auch sehr skeptisch.
Ich bin momentan einfach etwas ratlos und zerbreche mir den Kopf darüber, wie sich die Situation zum Besten wenden könnte. Als ich heute Wg-blog.de entdeckte, dachte ich mir, dass das genau das Richtige für mein Anliegen ist.
Viele Augen sehen einfach mehr als nur zwei und vielleicht habt ihr ja DIE Idee für unser Problem!?
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Frederike
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mieter nur mit vertrag!
auch untermieter und wg-bewohner sollten einen miet oder unter-mietvertrag unterschreiben. in dem kann man dann rechte und pflichten der einzelnen festhalten und bei nicht einhalten entsprechend dem vertrag kündigen (einzelne zimmer, mindestens einen monat frist).
mfg BigBo
Absolut richtig, Mieter nur mit Vertrag! Das gibt jedem die notwendige (Rechts-) Sicherheit und mündliche „Missverständnisse“ sind ausgeschlossen.
Tja, das Leben kann so einfach sein, mann muss nur glück haben.
Weihnachtsmann Köln