Bildungsreise Türkei – Göynük – 29.11.2006

Mittwoch, 29.11.2006

Das erste gemeinsame Frühstück war für 08:00 Uhr geplant, jedoch haben sich Oliver und Pascal selber ausgetrickst und sind eine Stunde zu spät aufgestanden. Sowas passiert nun mal, wenn man vergisst die Uhren auf die aktuelle Zeitzone umzustellen. Hektik ließen wir natürlich trotzdem nicht aufkommen – schließlich hatten wir Urlaub!

Gegen elf Uhr gab es einen Empfang durch unseren Reiseleiter vor Ort. In einem auf den ersten Blick recht nobel wirkenden, dafür aber sehr muffig riechenden Tagungsraum versteckte sich auf einer schlecht beleuchteten Bühne eine Person, mit der wir in den nächsten Tagen noch des Öfteren zu tun haben würden. Die Rede ist von Sait, dem wohl kompetentesten Reiseleiter der Türkischen Riviera.

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Geballte Informationen über die Türkei, Wechselkurse, Papstbesuch und bevorstehende Busfahrten lieferte der smarte Herr aus Antalya, während der Großteil seiner Zuhörer an ihren Gratis-Begrüßungscocktails schlürfte. Ein paar dumme Fragen von besonders intellektuellen Zeitgenossen durften natürlich nicht fehlen, aber darauf waren wir eigentlich schon vorbereitet. Umso besser, dass es neben den ganzen Ü60ern doch tatsächlich eine kleine Reisegruppe gab, mit der wir uns auf Anhieb verstanden. Sylvia & Co. (dazu später mehr) gaben uns netterweise den Tipp, mit dem Dolmus nach Kemer zu fahren.

Genau das machen wir auch und so ging es – nachdem wir noch ein Zeitchen am Strand verbracht hatten – für 1,50 EUR/Person in die nicht weit entfernte Stadt Kemer. Als Geheimtipp wurde uns an der Hotelrezeption der Hafen empfohlen. Was daran so toll sein sollte, ist uns allerdings nach wie vor ein Rätsel. Jedenfalls durften wir keine Yacht aus der Nähe betrachten, dazu fehlte uns schlichtweg der Mitgliedsausweis. Den Plan, schnell ein Schlauchboot zu kaufen, verwarfen wir wieder – es fehlte uns dann doch an erfahrenen Seeleuten in unserer Reisegruppe (oder doch nicht?!).

Aus Frust und Langeweile entschlossen wir uns, im Stadtzentrum von Kemer einen leckeren Dönerteller zu essen – mit spanischer Musik im Hintergrund. Vorher bekamen wir allerdings noch Panik – Hungerneid -, da wir bezweifelten, dass der mickrige Dönerspieß für uns alle reichen würde. Was uns in diesem Zusammenhang aber viel mehr Sorgen bereitete, war das Glas (links im Bild) mit einem unschuldigen, kleinen Goldfisch darin…

Während sich Pascal und Oliver strikte Internet-Enthaltsamkeit für den gesamten Urlaub vorgenommen hatten, hielten es die beiden Kat(h)rins beim Anblick des erstbesten Internetcafés nicht mehr aus und schrieben erst einmal sämtliche StudiVZ-Pinnwände voll, um allen mitzuteilen, wie anstrengend der Bildungsurlaub in der Türkei (oder war es Brüssel?) doch sei.

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Am Abend im Hotel angekommen probte Oliver den Ernstfall und rannte gegen die halb geöffnete Balkontür. Vielleicht hätten an der Tür klebende Schattenumrisse einen solchen Vorfall verhindern können. Oliver redete sich allerdings damit raus, dass die wahre Ursache dieses Beinahe-Unfalls die relativ schwergängige Schiebetür gewesen sei. Nach einigen gefühlten Stunden konnte sich Pascal wieder von seinem Lachkrampf befreien.

Noch am gleichen Abend wurden Kathi und Katrin von zwei minderattraktiven Masseuren abgeschleppt, ausgezogen und durchmassiert – 0 €. Währenddessen zogen es Annira, Oliver und Pascal vor, von 18:30 bis 21:30 Uhr am Buffet zu verweilen, die übrigen kamen erst ab 20 Uhr hinzu.

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Im Laufe des Tages gab uns unsere neue Urlaubsbekanntschaft Sylvia tolle Türkei-Tipps. So erfuhren wir auch, dass unser nächster Urlaubsstopp -Pamukkale- klasse sein sollte.

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"Sylvias Fünferpack":
(von links/hinten) Sabine, Sylvia
(von links/vorne) Petra, Kadia (schreibt man das so?), Tamara

Gegen 22 Uhr machte sich unser Sechserpack zusammen mit Sylvias Fünferpack auf in eine türkische Gaststätte. In diesem Lokal verbrachten wir nun einen lustigen türkischen Abend, mit Livemusik und viel Tanz (ja, auch Oliver und Pascal wurden zum Tanzen gezwungen, wobei die beiden natürlich alle anderen männlichen Anwesenden in den Schatten stellten ;-)).

An dieser Stelle wollen wir auch mal die türkische Gastfreundlichkeit anmerken: Während die Herren bei einem türkischen Cay und die Damen mit Bier am Tisch saßen, wurden vom Wirt kurzerhand Mandarinen von der angrenzenden Plantage gepflückt und uns nebst salzigem Popcorn und gebackenen Kastanien gereicht. Was uns allerdings durchaus verwunderte, war der bayerische Akzent des Wirts.

Während wir in unserer gemütlichen Runde saßen fiel der Strom aus – was nicht unbedingt ungewöhnlich ist und auch in keinster Weise als störend empfunden wurde. Der Wirt sorgte nämlich schnell mit massig Kerzen und Petrolium-Leuchten für Licht, während er sich tausendmal entschuldigte.  Als Entschuldigung lud er uns für den nächsten Tag zum Mandarinenpflücken auf seine Plantage ein.

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