Rieger die Butter vom Brot nehmen!

 

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Ihr dürftet schon durch das breite Medienecho davon gehört haben:
Die niedersächsische Stadt Delmenhorst steht kurz davor, mit einem sogenannten "Schulungszentrum" verschandelt zu werden.

Verschandelt? Ganz genau, der Rechtsextremist Jürgen Rieger will nämlich ein leer stehendes Hotel in Delmenhorst für rd. 3,4 Mio. Euro kaufen und der Stadt so unglaublich nette Veranstaltungen wie NPD-Bundesparteitage bescheren. Tja, der Herr Rieger muss schon ein toller Hecht sein, sollte man da meinen können. Kurbelt der doch völlig gratis und aus reiner Nächstenliebe die Tourismus- und Gastronomiebranche in Delmenhorst an. Klar, auch die Gastronomie profitiert. Schließlich dürfte bei derartigen Veranstaltungen der bundesdurchschnittliche Jahresalkoholkonsum bereits innerhalb weniger Stunden weit überschritten sein – wie sonst wäre der überragende Intellekt der Teilnehmer zu erklären? Aber das alles sind natürlich nur Vermutungen, heutzutage kann man ja nie wissen, ob ein tolles Schulungszentrum wirklich so viel Positives bringt.

Das denken sich auch die Delmenhorster und trauen dem Rieger nicht so ganz. Aber warum nur? Hm, vielleicht liegt das daran, dass der feine Herr Rechtsanwalt nicht zum ersten Mal zuschlägt? Also, beim Kauf von Immobilien versteht sich…

1978 hat er sich einen großen Bauernhof in der Lüneburger Heide gekauft. Sehr idyllisch. Nur dann nicht, wenn man daraus ein Schulungs- und Veranstaltungszentrum für Neonazis macht. Die deutsche Justiz stören solche Einrichtungen in der Regel ja recht selten – aber zum Glück ist ja Verlass auf Riegers intelligente "Schulungsteilnehmer". Wegen mehrerer Straftaten dieser Saubermänner sah sich das niedersächsische Innenministerium 1998 zur Schließung des Zentrums veranlasst.

Auch in Schweden dauerte es nicht lange, bis ein Hof, den Rieger für internationale Neonazitreffen erworben hatte, wieder geschlossen wurde.

Doch Riegers Geldtöpfe scheinen nicht zu versiegen – besonders in Niedersachsen (Hameln, Verden) kaufte er ordentlich Immobilien ein. Traurig aber wahr: Neonazis scheinen immer mehr Platz zu brauchen.

Was nicht heißt, dass man das akzeptieren muss! 

Die Delmenhorster, das kann man ruhigen Gewissens so verallgemeinernd sagen, haben keinen Platz für Nazis. Und sie machen auch keinen. Im Gegenteil, mit allen Mitteln versuchen sie, Riegers "Nazischule" zu verhindern. Das machen sie mit zahlreichen Aktionen, die beispielhaft für geschlossene Solidarität sind – sogar überparteilich.
Nur wird nicht nur groß getönt, sondern auch gehandelt: Gesammelt, um genau zu sein. Ein Architekt und ein Steuerberater haben eine Bürgeraktion initiiert, deren Ziel es ist, dem Noch-Hotelbesitzer Günter Mergel ebenfalls eine Summe von 3,4 Mio. Euro für die Immobilie zu bieten.

Rund 575.000 Euro haben die Delmenhorster schon zusammenbekommen, doch ist die angepeilte Summe damit noch längst nicht erreicht. Noch immer werden Unterstützer gesucht, auf den Seiten www.delmenhorst-sagt-nein.de und www.fuer-delmenhorst.de steht, wie man spenden kann.

Aber nicht nur mit Spenden könnt ihr die Aktionen unterstützen und Neonazis in dieser Sache – und auch sonst! – die rote Karte zu zeigen.
Kommentiert was das Zeug hält, tragt euch in Unterschriftenlisten ein oder lasst euch irgendwas einfallen, wie man dem Rieger die Butter vom Brot nehmen kann!

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