Kartoffelhaus Osnabrück

Am 21. Februar besuchten wir das 1. Osnabrücker Kartoffelhaus "im Dominikaner". Ruhig gelegen am Rande der Altstadt in der Bierstraße 38 findet man ein rustikal eingerichtetes Restaurant vor, dessen Inneneinrichtung insgesamt recht dunkel gehalten ist. Das aber macht gerade seinen Charakter aus. Als Gast ist man im ersten Augenblick ziemlich überfordert mit all dem, was in dem mit Tischen und Bänken unterschiedlichster Höhe ausgestatteten Gastraum herumsteht: (Sicherlich) antike Teller, Figuren und ähnliche Dinge, die allerdings nicht stören, sondern eine behagliche Atmosphäre schaffen. Hier fühlt man sich absolut nicht fehl am Platz oder begegnet etwa aufgesetzt wirkendem Personal – irgendwie ist alles stimmig, einschließlich der Tischdeko, auch wenn man beim Blick in die DIN A3-formatige Speisekarte gleich wieder etwas überwältigt ist.

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Die grobe Einteilung in Kategorien wie "zum Auslöffeln", "deftige Hausmannskost", "vom Fischmarkt" oder "alles (außer)gewöhnlich" helfen vielleicht am Anfang. Dann aber hat man die Qual der Wahl zwischen vielen ähnlich lecker klingenden Gerichten, die fast durchweg eines zu sein scheinen: Deftig und gehaltvoll.

Unsere Entscheidung fiel vielleicht nicht unbedingt auf die regionaltypischen Vertreter. Herr Hauser orderte eine "Zermatter Hütt’n Pfännli" (2 Schweinerückensteaks mit sahnigem Pilzragout und Alpenländer Kartoffelrösti) während Herr Kuna sich auf die "Western BBQ-Pfanne" (das Beste von Schwein und Pute, BBQ-Würstchen, baked beans und Western fries) freute.

Zu groß war allerdings der Hunger, um auf das eventuell länger dauernde Hauptgericht warten zu können. Also bestellten wir noch einen Salat und eine französische Kartoffelsuppe mit Tomatenwürfeln, Speck, Knoblauch und Basilikum vorweg.

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Die Suppe war sehr appetitanregend. Gekonnt gewürzt und mit frischer, tomatiger Note war sie keinesfalls langweilig. Auch die frischen Kräuter waren nicht zu spärlich dosiert, was geschmacklich sehr begrüßenswert war.

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Herr Hauser zum Salat: Als leichter Starter durchaus perfekt. Hier kamen nur frische Zutaten ins Glas und auch das feinwürzige Dressing wusste zu überzeugen. So etwas macht Lust auf mehr.

Recht zügig kamen dann auch unsere Hauptgerichte. Optisch beide im rustikalen Stil gehalten, aber auf jeden Fall ansprechend in der Eisenpfanne auf dem Holzbrett präsentiert – eigentlich genauso wie man es in einem Restaurant dieser Art erwartet.

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Geschmacklich überzeugten beide Gerichte ganz eindeutig. Zunächst zur Western-Pfanne. Das Fleisch war innen schön saftig und zart, außen mutig angegrillt bzw. gebraten. Die Salatdeko war interessant komponiert: Lollo rosso mit Orange, was beides wunderbar zum schweren Fleisch passte. Von einem Kartoffelhaus darf man es zwar erwarten, aber trotzdem noch einmal ein ausdrückliches Lob für die Kartoffelecken: Die waren wirklich auf den Punkt gebacken. Erfreulich auch, dass trotz der deftigen Mahlzeit nichts unnötig vor Fett triefte. Hier wurde sauber und überlegt gearbeitet.

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Herr Hauser zum Schweizer Hauptgericht: Ebenso konnten auch die Schweinerückensteaks überzeugen. Das Fleisch war auf den Punkt gebraten und auch das Pilzragout ließ keine Wünsche offen, denn hierbei handelte es sich keineswegs um eine 08/15-Fertigsauce aus dem Supermarkt, sondern um eine feinwürzige Komposition aus frischen Zutaten, und auch an der Sahne wurde keineswegs gespart, ganz nach dem "Lichter"-Prinzip. Ebenfalls die "Alpenländer Kartoffelrösti" wussten zu überzeugen, denn sie waren weder in Fett ertränkt noch zu dunkel gebraten. Positiv sei hier noch zu erwähnen, dass die Röstis auch nicht wie in anderen Restaurants in Sauce ertränkt wurden, sondern erst zum Schluss am Rand platziert wurden. Geschmacklich insgesamt ein Volltreffer.

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Insgesamt bekommt das Kartoffelhaus von uns 5 Chilis (Skala: 1=ungenießbar … 6=kreativ & Top-Qualität). Bitte beachten, dass unsere Chili-Skala nichts über den Schärfegrad aussagt: Die 1 steht für wirklich ungenießbar und die 6 für Top-Qualität, die wir so noch nie erlebt haben. 5 Chilis können also auch für Top-Qualität stehen, zur Höchstwertung fehlt aber das gewisse (kreative) Etwas – was aber auch nicht jedes Restaurant braucht, um empfehlenswert zu sein. Das gilt nämlich auch für’s Kartoffelhaus: Ganz klar ein Tipp von uns, dort mal vorbeizuschauen – es lohnt sich!

1. Osnabrücker Kartoffelhaus
Bierstrasse 38
49074 Osnabrück

Öffnungszeiten:

Sonntag: 00:00 – 23:00
Montag: 07:30 – 21:00
Dienstag: 07:30 – 21:00
Mittwoch: 07:30 – 21:00
Donnerstag: 07:30 – 21:00
Freitag: 07:30 – 22:00
Samstag: 09:00 – 23:30

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